Das Jugendforum Nordstadt lädt zu seiner nächsten Sitzung am 20.05. um 18 Uhr im Treffpunkt Stollenpark (Bergmannstr. 51, 44145 Dortmund) alle interessierten Jugendliche ein. Kutlu Yurtseven ist zu Gast. Er engagiert sich in der Initiative „Keupstraße ist überall“. Kutlu Yurtseven wird die Arbeit der Initiativeaus Köln vorstellen und mit den Jugendlichen diskutieren, wie ein sozial-politisches Engagement aussehen könnte.
Die Keupstraße ist bekannt als die zentrale Geschäfts- und Ladenstraße der türkisch-kurdischen Community in Köln; weit über die Stadtgrenzen hinaus. Am 9. Juni 2004 explodierte am helllichten Tag auf der Keupstraße eine von Nazis gezündete Nagelbombe mit dem Ziel, möglichst viele, vermeintlich nicht- deutsche Menschen zu töten und zu verletzen und deren anliegende Geschäfte und Häuser zu zerstören. Bis zur Selbstenttarnung des NSU 2011 ermittelten die Behörden ausschließlich gegen die zum Teil schwer Verletzten und Geschädigten der Bombe und machten aus Opfern Täter. Die Medien und die Öffentlichkeit flankierten diese Handlungen mit dem Gerede von „kriminellen Ausländermilieus“. Der rassistische Anschlag, der für die Keupstraße mit der Bombe von 2004 begann, fand dadurch seine Fortsetzung.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Initiative Keupstraße ist überall gegründet, um in Vorbereitung auf die Verhandlungstage zur Keupstraße im NSU-Prozess in München offensiv zu werden. Sie wollen gemeinsam in München auftreten und Solidarität mit den mehr als 20 Nebenkläger/innen demonstrieren. Sie fordern ein zu erfahren, wer alles zum NSU gehört und was die Rolle der unterschiedlichen Akteure war.